Die „Dynamischen Verdichtungen“ von Margret Roters entwickeln sich … während des Schaffensprozesses aus innerer Intuition und der Phantasie der Künstlerin, bis ein Maximum an Ausdrucksstärke erreicht ist.

Margret Roters geht es immer um Farbe, besser um Farbräume und deren Energie, Vitalität und Wesen an sich aufzudecken und spürbar zu machen. Gerade die großformatigen, fast monumentalen Arbeiten lassen den Betrachter in die Farbe eintauchen. Mit intensivem körperlichen Einsatz entstehen ihre Kompositionen, indem sie in aller Freiheit mit weiten Schwüngen beginnt. Farbschichten werden in freiem weiten Gestus überlagert aufgetragen, bis ein Verdichtungsgrad erreicht ist, der die optimale Wirkung aus Sicht der Künstlerin erzielt. Es ist eine kraftvolle Auseinandersetzung mit der Farbe als Material und dessen Farbwert.

Die Bilder zeigen vielschichtig einander durchdringende Farbspachtelungen und Pinselstriche. Manche Arbeiten werden durch fortlaufenden Farbauftrag immer monochromer, andere behalten das Gestisch-Vielfarbene. Netzartige oder auch lineare Strukturen entwickeln sich besonders bei den monochromen Arbeiten. Ihr Farbspektrum reicht von leuchtend-farbig bis zart-pastell. Unter dem Einfluss eines längeren Studienaufenthaltes im Rahmen eines Künstleraustausches mit Russland dominiert dabei die Farbe ROT.

Margret Roters Malerei ist frei von Gegenständen. Es geht ihr um die reine Malerei. Ihre Arbeiten fertigt sie nach dem Prinzip des allover paintings. Das bedeutet, dass sich ihre Malerei flächendeckend, ohne Hauptmotiv, über die gesamte Leinwand erstreckt, ohne den Rand des Bildträgers zu berücksichtigen. So könnte es sich um einen Ausschnitt eines großen Ganzen handeln, oder, anders betrachtet, ihre Arbeiten sind beliebig erweiterbar. Ihre Anstrengung, ihre Bewegung und das Ringen mit Farbe und Fläche sind für den Betrachter deutlich spürbar. Fast könnte man von Farbskulpturen sprechen, denn durch die übereinander aufgetragenen Farbschichten entsteht eine Farbmasse, die eine reliefartige Oberfläche ergibt.

Sabine Tünkers
Einführung in die Ausstellung
„Quadart – Quer gedacht“
Frühjahr/Sommer 2014
Ratingen